Rettungsdienst, Feuerwehr rund um Neudorf - was ist los? ... Unsere Jugendfeuerwehr übte vergangenen Freitag von 15 Uhr bis Samstag 15 Uhr verschiedene Einsatzszenarien.
Beginn: 15:00 Uhr - Beziehen des Nachquartiers - Einsatzbereitschaft sicherstellen (LF10, MTW kontrollieren)
15:30 - Allg. Informationen zum Ablauf - Schulübung: Verhalten am Einsatzort-MTA-7-1, Erste Hilfe (praktisch) Vorgehensweise bei Bränden, THL und sonstige Einsätze
16.30 - Übung: Brandeinsatz im Neubaugebiet - Wiederherstellen der Einsatzbereitschaft
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18:00 - Erlebnispädagogik (EP) Schlauchkegeln (Holzstücke)
18:30 - Einsatz: Brand PKW (Rauch aus Motorraum) in Lichteneck
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19:00 - Einsatz: verletzter Fahrradfahrer zwischen Sportpark und Fußballplatz, Erstversogung vornehmen, RTW benötigt 20 min. GRA 71/6 übernimmt verl. Person - Besichtigung von RTW, Einsatzbereitschaft herstellen
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20:00 - Essen: Grillen
22:00 - Einsatz: B1 Brand Gebüsch zwischen Neudorf und Lichteneck - Wiederherstellen der Einsatzbereitschaft
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23:00 - Nachtruhe - Schlafen
07:00 - Einsatz: Vermisstensuche am Geistlichen Stein & Personenrettung
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08:00 - Übung: Bedienung von Feuerlöschern & Simulation Fettbrand
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08:45 - Frühstück
09:30 - Vorbereitung Jugendflamme Stufe I - Stationsausbildun:
- Zusammensetzung Notruf
- Anfertigen von 3 Knoten und Stiche
- Durchführung von 3 einfachen feuerwehrtech. Aufgaben
- Umgang mit Schläuchen
- Handhabung Verteiler
- Handhabung Strahlrohr
- Aufsuchen eines Unterflurhydranten
- Sanitätsgerät v. Fahrzeug holen und beschreiben
11:00 - Einsatz: THL Person unter PKW in Elmerg
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12:00 - Mittagessen
13:00 - Abnahme JF Stufe I: 14 Jugendlichen
14:30 - Wiederherstellen der Einsatzbereitschaft
15:00 - Abschlussbesprächung
weitere Bilder von diesem Tag findet ihr hier...
Bericht ,,Berufsfeuerwehrtag“
Am Freitag den 31.07 trafen sich in der Feuerwehrwache Neudorf 16 Feuerwehranwärter/innen, um mit Hilfe von 9 Betreuern 24 Stunden im Rahmen eines „Berufsfeuerwehrtages“ zu verbringen.
Die Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 18 Jahren waren sehr gespannt, was sie erwarten würde. Denn sie wussten nur, dass sie ein paar Theorieübungen, drei bis vier Praxisübungen und das Abzeichen ,,Deutsche Jugendflamme“ in der ersten Stufe absolvieren werden.
Ab 14:30 Uhr standen die Türen Feuerwache offen und die Jugendlichen trafen zügig ein. Bevor das Nachtquartier bezogen wurde, gab es noch einige allgemeinen Informationen bezüglich des Ablaufs. Nach dieser kurzen Ansprache stand die erste Theorieübung auf dem Plan, mit folgenden Themen: Verhalten am Einsatzort, Erste Hilfe, Vorgehensweise bei Bränden, THL-Einsätzen und sonstigen Einsätzen.
Nach einer Stunde Theorie war die kommende Übung an der frischen Luft gern gesehen. In kompletter Schutzausrüstung ging es in Richtung des Neudorfer Neubaugebietes Süd, wo ein Küchenbrand angenommen wurde. Die Feuerwehranwärter/innen meisterten die Übung fast im Alleingang. Der stellv. Kommandant unterstütze als Maschinist, die Jugendwarte begleiteten die Gruppenführer und der Kommandant überwachte die ganze Übung. In dieser Konstellation begleitete das Führungsteam die Jugendlichen in den kommenden Stunden.
Anschließend wurde an der Feuerwache Neudorf die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt, so wie es nach jeder Übung und jedem Einsatz erforderlich ist. Nasse und verschmutzte Schläuche werden gegen saubere und trockene ausgetauscht, die Lampen und Funkgeräte werden getestet, Betriebsstoffe wieder aufgefüllt und defektes Material gemeldet und getauscht.
Während sich die Jugendlichen nach getaner Arbeit ihrer Schutzausrüstung entledigen wollten, ließen wir die Sirene durch einen Lautsprecher ertönen. Die Jugendfeuerwehrler/innen mussten zu ihrem ersten Einsatz ausrücken. Einsatzstichwort war der Brand eines PKW beim landwirtschaftlichen Anwesen Weber in Lichteneck. Am Einsatzort erkundeten und arbeiteten die Jugendlichen wieder selbstständig. Statt dem Brand wurde ein Schmorbrand festgestellt und der PKW musste gekühlt werden. Zur Absicherung wurde dennoch der Schaumangriff aufgebaut, um Notfalls einen entstehenden Brand schnell unter Kontrolle zu bringen. In diesem Zuge erhielten die Jugendlichen eine kurze Wiederholung bezüglich des Schaumangriffes durch den Maschinisten. Beim Abrücken wurden wir von der Leitstelle Passau (dargestellt durch Kommandant Scheichenzuber) zur Erstversorgung eines gestürzten Radfahrers alarmiert. Als wir die Unfallstelle süd-östlich von Neudorf erreichten, wurde ein PKW mit darunter eingeklemmten Fahrrad und den wild umherlaufenden Fahrer des PKW´s erblickt. Beim Erkunden konnte vom Gruppenführer eine verletzte Person vor dem PKW aufgefunden werden. Daraufhin wurde augenblicklich ein Rettungswagen mit Notarzt alarmiert. Zu selben Zeit wurden alle umliegenden Straßen gesperrt, ein Einweiser wurde zur Bundesstraße geschickt und auch mit der Erstversorgung wurde bereits begonnen. Zur Überraschung der Feuerwehranwärter/-innen kam tatsächlich ein Rettungswagen mit Blaulicht und Martinshorn zur Unfallstelle, worüber sie sehr staunten. Jedoch wurde konzentriert weiter gearbeitet und die verletzte Person wurde mit den notwendigen Angaben an das Rettungsdienstteam übergeben. An dieser Stelle wurde der Einsatz beendet und alle Jugendlichen zusammengerufen. Jetzt erklärte ein Mitglied des Rettungsdienstes, was im Ernstfall weiter mit dem Verletzten geschehen würde und worauf man bei Erster Hilfe bzw, der Erstversorgung achten muss. Anschließend fuhren alle Beteiligten der Einsätze zum Feuerwehrhaus, wo gemeinsamen gegrillt wurde. Auch das Team vom Bayerischen Roten Kreuz blieb noch lange da und tauschte mit den Jugendlichen Erfahrungen aus. Nach den notwendigen Hausarbeiten wie beispielsweise Tische abräumen und Geschirr abwaschen wurden die Feuerwehranwärter-/innen ihres Alters entsprechend aufgeteilt. Der Großteil der Gruppe verkroch sich in ihre Schlafsäcke und konnte noch einen Film ansehen. Die Älteren saßen draußen bei den Erwachsenen und hörten sich deren Geschichten und Erzählungen an. Gegen 22:20 Uhr ertönte wieder die Sirene durch die Lautsprecher, dieses Mal mit Einsatzstichwort „B1 Brand Gebüsch zwischen Neudorf und Lichteneck“. Am Einsatzort (Sonnwendfeuerplatz) war der Grundstücksbesitzer erstaunt über das Feuerwehraufgebot, denn lt. seinen Aussagen hatte er das Feuer bei der Stadt angemeldet. Während die Gruppenführer dies überprüfte, wurden Wasserleitungen aufgebaut, damit man –sollte es erforderlich werden- löschen könne. Um dies in der Dunkelheit bewerkstelligen zu können, ordneten die Gruppenführer an, den Lichtmast am Fahrzeug und das große Stativ mit Lichtaufsatz aufzubauen. Das Feuer ließ man kontrolliert abbrennen und fuhr dann wieder zurück auf die Wache, an der man gegen 23:00 Uhr die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt hatte. Anschließend begann die Nachtruhe und die Jugendlichen erholten sich von den spannenden, jedoch auch anstrengenden vorherigen Stunden.
Um 07:00 Uhr holte die Sirene die Jugendfeuerwehrler/innen in den Alltag eines Feuerwehrmannes/Feuerwehrfrau zurück, mit einer Vermisstensuche am Geistlichen Stein. Angekommen am Einsatzort wurde auf die möglichen Gefahren hingewiesen und gemeinsam wurde erarbeitet, worauf man bei so einem Einsatz achten muss. Daraufhin rüsteten sich die Anwärter aus und begannen den Wald nach der vermissten Person zu durchsuchen. Der verletzte junge Mann wurde auf einem steilen Hang gefunden. Augenblicklich kümmerten sich drei Feuerwehranwärter um die Erstversorgung. Der Rest der Mannschaft sammelte sich in absturzsicherer Umgebung und beriet, wie sie den Verletzten retten könnten. Mit Hilfe der Steckleiter, Leinen und der Krankentrage wurde der vermisste Jugendliche wie auf einem Schlitten den steilen Hang nach oben gezogen und anschließend aus dem Wald getragen. Dann wurden alle Gerätschaften wieder sauber verstaut und die Rückfahrt angetreten. Während der Fahrt wurde die Feuerwehr zu einer Schulübung am ,,Neuen Sportplatz“ in Neudorf gerufen. Nun wurde der Umgang mit einem Feuerlöscher erklärt und geübt. Anschließend wurde noch die Reaktion eines Fettbrandes, den man mit Wasser zu löschen versuchte, gezeigt. Zurück am Feuerwehrhaus hatten sich alle Beteiligten ein großes Frühstück verdient.
Folgend wurde der Umgang mit den feuerwehrtechnischen Gerätschaften in spielerischer Art und Weise geübt. Durch das Spiel ,,Schlauchkegel“, bei dem man mit dem Ausrollen eines C-Schlauches möglichst viele Kegel umwerfen soll wurde beispielsweise bestimmt, wer den Abwasch nach dem Mittagessen machen muss. Gegen Ende des Spiels heulte erneut die Sirene, woraufhin alles schnell und sicher verstaut wurde. Dieses Mal lautete das Stichwort: THL Eingeklemmte Person unter PKW. Auch bei diesem Einsatz wurde vorbildlich gearbeitet, die Straßen gesperrt, das Fahrzeug gegen wegrollen gesichert und untergebaut, Gerätschaften für die Erste-Hilfe bereit gestellt und sogar doppelter Brandschutz sichergestellt. Bei dieser Gelegenheit erklärte ein Jugendwart den Umgang mit einer bewusstlosen Person anhand einer Puppe. Zurück am Feuerwehrhaus Neudorf wurden die Tische gedeckt und Gulasch mit Nudeln gegessen. Anschließend begann die Abnahme der Deutschen Jugendflamme Stufe 1, bei der man u.a. einen Notruf richtig und vollständig zusammensetzen, drei Knoten anfertigen sowie drei einfache feuerwehrtechnische Aufgaben wie z.B. die Handhabung von Verteiler und Strahlrohr erklären muss. Zur Abnahme bekam die Jugendfeuerwehr Neudorf Besuch des Kreisbrandmeisters und Landkreisjugendwartes Alexander Weber, der erstaunt und gleichzeitig erfreut über die Anzahl der begeisterten Feuerwehranwärter/innen war.
Alle Jugendlichen legten erfolgreich die Deutsche Jugendflamme Stufe 1 ab, weshalb sie stolz das Abzeichen entgegen nehmen konnten.
Um 14:45 Uhr fand noch ein Abschlussgespräch statt, bei dem jeder seine Meinung kundtun konnte, zu diesen aufregenden 24 Stunden. Danach wurden die 16 Feuerwehranwärter/innen müde aber glücklich nach Hause gefahren oder von ihren Eltern abgeholt. Es bleibt zu hoffen, dass viele von ihnen zukünftig in die Aktive Mannschaft übernommen werden können, um dort ihren Dienst für die Allgemeinheit zu leisten.