Enorme Leistung beim Anbau des Feuerwehrhauses – dennoch voll einsatzbereit und gut ausgebildet
Neudorf. Zur 141. Jahreshauptversammlung hatte die Freiwillige Feuerwehr Neudorf ihre Mitglieder ins Gasthaus Wirth eingeladen. Der 1. Vorsitzende Korbinian Rank konnte als Ehrengäste den 2. Bürgermeister der Stadt Grafenau Wolfgang Kunz, eine Abordnung der Partnerfeuerwehr Oberkappel sowie Kreisbrandmeister Robert Stöckl begrüßen. In seinem Jahresrückblick ging er auf die Höhepunkte des abgelaufenen Jahres ein. Neben den Festen wie Gartenfest, Sonnwendfeuer oder Starkbierfest sei die Feuerwehr auch stark bei kirchlichen Veranstaltungen eingebunden, so etwa bei der Verkehrsregelung an Fronleichnam oder dem Überbringen des Bethlehem-Lichtes bei der Christmette. Der Ausflug ins Erzgebirge im Oktober war neben dem Fest zur 40-jährigen Partnerschaft mit der FF Oberkappel ein Höhepunkt des Vereinsjahres.
Kommandant Josef Scheichenzuber hob in seinem Tätigkeitsbericht die Leistungen der Aktiven Mannschaft hervor. Von 45 aktiven Feuerwehrmännern sind 29 Atemschutzgeräteträger und 14 Maschinisten. Dazu kommen sieben Mitglieder der Jugendfeuerwehr, wobei im vergangenen Jahr vier in die aktive Mannschaft gewechselt haben. Mit einem Durchschnittsalter von 30 Jahren hat Neudorf eine sehr junge Feuerwehr. Trotz der hohen Belastung durch den Anbau am Feuerwehrhaus waren die Übungen gut besucht, im Durchschnitt nahmen daran 20 Aktive teil. Alle Aktiven hatten vier oder mehr Übungen absolviert. Neben den 13 Übungen für die aktive Mannschaft wurden sechs Atemschutzübungen und 11 Jugendübungen durchgeführt. Insgesamt kamen so 554 Übungsstunden zusammen, daneben noch einmal 164 Stunden Fahrzeugpflege. Ebenso wurden wichtige Lehrgänge wie Modulare Truppausbildung oder Fahrsicherheit besucht.
Im Jahr 2017 wurde die FF Neudorf zu 35 Einsätzen gerufen. Diese setzten sich aus 22 Technischen Hilfeleistungen, 7 Bränden, einer Alarmübung und fünf sonstigen Einsätzen zusammen. Auch zum Katastrophenschutzeinsatz nach dem Sturm „Kolle“ im Raum Heindlschlag im August wurde man gerufen. Damit kamen insgesamt 448 Einsatzstunden zusammen. Zum Thema Ölspurbeseitigung informierte Scheichenzuber, dass die Alarmierung der Freiwilligen Feuerwehren seltener wurden, da er beim Kreisbauamt einen stärkeren Einsatz der hauptamtlichen Kräfte eingefordert habe. So müssen in diesen Fällen nicht immer die Ehrenamtlichen von ihrer Arbeitsstelle weggeholt werden.
Der Überblick über die Beschaffungen zeigte, dass insgesamt für 14.000 Euro Anschaffungen getätigt wurden. Neben Helmen und Feuerwehrschutzkleidung waren auch Neuausstattungen für die Jugendfeuerwehr dabei. Der Feuerwehrbedarfsplan habe ergeben, so Scheichenzuber, dass die Feuerwehr Neudorf für den Schutz der Bevölkerung notwendig ist und ein wasserführendes Fahrzeug vorzuhalten ist. Das Feuerwehrhaus der FF Neudorf entspricht nicht der Norm und den Vorschriften der Unfallversicherung. „Nichts, was wir nicht schon wussten“, resümierte der Kommandant und dankte dem 2. Kommandanten Markus Eiler und dem Vorstand.
Die Feuerwehr Neudorf betreibt eine sehr aktive Jugendarbeit. Dies wurden durch den Bericht der Jugendwarte Johannes Zitzl und Matthias Blöchinger deutlich. In elf Übungen und drei Gemeinschaftsübungen zeigte der Feuerwehrnachwuchs seine Schlagkraft. Die Teilnahme am Wissenstest und 100 Stunden Jugendarbeit sprechen für sich. Beim gemeinsamen Ausflug der Jugend der Feuerwehren im Stadtbereich nach Landshut war man ebenfalls dabei. In diesem Jahr sind wieder Aktionen zur Mitgliederwerbung geplant. Kassenwart Simon Kolenda konnte von soliden Finanzen berichten. Trotz hoher Investitionen beim Feuerwehrhausanbau habe man aufgrund der Spendenbereitschaft der Bevölkerung und einiger Firmen gut gewirtschaftet. Die Kassenprüfer Otto Fürst und Alois Blöchl bestätigten einwandfreie Kassenführung, worauf Kassier und die Vorstandschaft entlastet wurden.
Als enormer Kraftakt stellt sich der Anbau und die energetische Sanierung des Feuerwehrhauses heraus. Kommandant Scheichenzuber erläuterte Hintergründe und Ablauf der Baumaßnahme. Auslöser war, dass die Halle für das bestehende Löschfahrzeug LF 10 zu klein war. „Es handelt sich um eine Pflichtmaßnahme, einen notwendigen Bau, und nicht etwa um ein Luxusbau“, hob der Kommandant hervor. Den Dachstuhl habe man selber finanziert, obwohl das Aufgabe der Kommune sei. Durch Brandschutzvorgaben, schwierige Statik und eine Erneuerung der Isolierung sei es zu einem Kostenanstieg gekommen. Am 13. Mai war Baubeginn, dank der enormen Arbeitsleistung der Aktiven Mannschaft und auch von Unterstützern der Feuerwehr war es möglich, die Baumaßnahme noch vor dem Winter abzuschließen. Insgesamt wurden 3.200 Arbeitsstunden der Freiwilligen festgehalten, tatsächlich wurden wohl noch mehr geleistet. Scheichenzuber dankte allen Helfern sowie Privatpersonen und Firmen, die für die Baumaßnahme gespendet haben.
In seinem Grußwort zeigte sich 2. Bürgermeister Wolfgang Kunz beeindruckt von den Leistungen der Feuerwehr Neudorf. Er wisse selbst als Vorsitzender der Feuerwehr Bärnstein, wie wichtig der Feuerwehrverein sei, die Bevölkerung mit einzubinden. Die Feuerwehr Neudorf sei in vielerlei Hinsicht spitze. Beim niedrigen Durchschnittsalter, der Zahl der Aktiven und der Atemschutzgeräteträger und beim Arbeitspensum beim Anbau sei die FF Neudorf ganz vorne. Er gestand ein, dass die Stadt Grafenau hier mehr Tatkraft hätte hineinstecken müssen. „Dem außergewöhnlichen Einsatz des fleißigen Kommandanten Josef Scheichenzuber ist es zu verdanken, dass der Bau bereits fertig ist“, würdigte er das Engagement der Feuerwehrführung.
Kreisbrandmeister Robert Stöckl bestätigte, dass die aktive Mannschaft äußert rührig und gut ausgebildet sei. Er hob hervor, dass die FF Neudorf trotz Bautätigkeit immer einsatzbereit war und mit ausreichender Besetzung bei den Einsätzen ausrücken konnte. Er freute sich über die aktive Jugendarbeit, nur wenige Feuerwehren können in einem Jahr vier Jugendfeuerwehrler in die Aktive Mannschaft integrieren.
Die Ehrungen vollzog der 1. Kommandant Josef Scheichenzuber zusammen mit dem 1. Vorsitzenden Korbinian Rank.
Ehrungen:
zum Löschmeister (LM)
• LM Florian Schremmer
zum Hauptfeuerwehrmann (HFM)
• OFM Felix Hermann
zum Oberfeuerwehrmann (OFM)
• FM Manuel Augustin
• FM Daniel Ritzinger
zum Feuerwehrmann (FM)
• FAW Jakob Geiger
• FAW Simon Hobelsberger
• FAW Nico Niemann
• FAW Vinzent Geiger
25 Jahre aktive Dienstzeit:
• HLM Herber Fritsch
20 Jahre aktive Dienstzeit:
• HFM Florian Schremmer
• HFM Michael Wensauer
• HFM Klaus Friedl
10 Jahre aktive Dienstzeit:
• FM Tobias Lendner
Bild & Bericht: (Albrecht Müller)